Propolis ist ein spannender Stoff, der von den fleißigen Bienen hergestellt wird. Es wird auch Bienenharz, Kittharz oder Stopfwachs genannt und wird zum Schutz des Bienenstocks von den Bienenselbst geschaffen. Eine Propolis Tinktur kann man sich auch einfach selber machen und natürlich habe ich viele Infos über ihre Wirkung und Anwendung für euch!
Propolis – was ist das eigentlich?
Propolis wird von den Bienen selbst hergestellt. Es ist eine harzige Substanz, welche Bienen von verschiedenen Bäumen, wie Buchen, Fichten, Birken, Erlen oder Pappeln sammeln. Dazu kommt noch Wachs, Pollenanteile, ätherische Öle aus Blütenknospen und Speichelsekret.
Bienen dichten damit ihren Bienenstock ab, damit sich darin keine Krankheiten verbreiten. Denn im Inneren so eines Bienenstocks leben auf engem Raum viele Bienen zusammen und sie sorgen für eine ziemlich warme Innentemperatur von etwa 35 Grad! In so kuscheligen Verhältnissen könnten sich Keime und Bakterien schnell ausbreiten. Um das zu verhindern, werden sämtliche Öffnungen, Ritzen und Spalten mit dem Propolis abgedichtet. Die wertvolle Substanz wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Selbst das Innere der Wabenzellen für die Brut wird mit einem feinen Propolisfilm überzogen. Es ist immer wieder spannend, welche Schutzprozesse andere Lebewesen entwickeln!
Wie sieht Propolis aus?
Propolis ist eine harzige Masse, die einen warmen braungelben Farbton an. Die Farbe kann auch leicht variieren und dunkler oder rötlicher sein. Es sind kleine unregelmäßige, harzige Klumpen.
Es riecht unglaublich aromatisch, leicht nach Vanille, Wachs und Honig. Ein sehr angenehmer und beruhigender Duft! Auch die Propolis Tinktur hat einen sehr angenehmen Geruch.
Wie wirkt Propolis?
Menschen nutzten die Heilkraft der Bienenprodukte schon seit jeher. Nicht nur Honig, sondern auch Propolis und so ist dieses ein altbekanntes Heilmittel. So verwendeten schon die Priester im alten Ägypten das wertvolle Harz zur Mumifizierung. Auch die Inkas in Südamerika verwendeten es wegen seiner antibiotischen Wirkung.
Propolis zählt zu den wichtigsten natürlichen Antibiotika, da es eine antibakterielle und antivirale Wirkung hat. Gerade in der heutigen Zeit, wo es bereits so viele resistente Keime gibt, tritt das Naturprodukt wieder mehr in den Vordergrund. Es enthält über 270 verschiedene Inhaltsstoffe und ist regional von der Zusammensetzung leicht unterschiedlich, daher kann man es auch nicht standardisieren und daher entwickeln sich aber auch keine Resistenzen.
Das duftende Kittharz der Bienen ist wegen seiner immunstärkenden Wirkung bekannt und wird gerne vorbeugend eingenommen. Jetzt in der kalten Jahreszeit, wo wir sowieso anfälliger gegen Krankheiten sind, ist Propolis ein wahrer Segen!
Bei Halsschmerzen, Heiserkeit, Rachenschmerzen hilft Propolis mit der entzündungshemmenden Wirkung sehr gut. Auch als Mundspülung kann es gereizte Schleimhäute wieder beruhigen. Bei Herpes wird Propolis ebenso gerne verwendet! So findest du beispielsweise in meinem Herpes Gel Rezept auch Propolis-Tropfen. Propolis kann innerlich, sowie äußerlich angewendet werden.
Anwendungen:
- Immunstärkung
- Hals- und Rachenschmerzen
- Entzündete Schleimhäute
- Ekzeme
- Rheumatische Beschwerden
- Entzündungen
- Herpes
- Vorbeugung von Erkältungskrankheiten
- Insektenstiche
Wie wird Propolis gewonnen?
Der Imker verwendet dazu ein Propolisgitter, welches im Bienenstock eingehängt wird. Auch dieses wird von den Bienen mit dem wertvollen Harz überzogen, welches später geerntet und gesäubert wird.
Propolis zum Räuchern
Propolis kann man auch zum Räuchern verwenden, wo es einen ganz feinen balsamischen und honigartigen Duft verströmt. Gerade wenn die Nerven überstrapaziert sind, harmonisiert es den unseren Körper wieder. Der einhüllende Duft wirkt beschützend und man fühlt sich geborgen! Die Räucherung bringt uns wieder in Balance, stärkt uns und wir können uns besser nach außen abgrenzen. So fühlt man sich zufriedener, ruhiger und spürt Harmonie und Ausgeglichenheit! Eine ganz schöne Räucherung, die man sich ab und an gönnen sollte!
Propolis Tinktur Rezept
Eine Propolis Tinktur kann man ganz einfach selber machen. Dazu benötigt man das Propolis-Harz, welches man beim Imker kaufen kann. Teilweise bekommt man es auch online zu kaufen, am besten auf Bio Qualität achten und dass es von einem einheimischen Imker kommt.
Für die Propolis Tinktur benötigt man folgende Zutaten:
- 5g Propolis Harz
- 50g hochprozentigen Trinkalkohol (> 80 % Vol. ) **
- Die Zubereitung der Propolis Tinktur ist sehr einfach. Das Harz in ein verschließbares Glas geben und mit dem Alkohol übergießen.
- Verschlossen für etwa vier Wochen an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Platz ausziehen lassen. Dabei immer wieder schütteln. Die Tinktur verfärbt sich mit der Zeit dunkel.
- Danach durch ein feines Sieb abseihen und in dunkle Tropfflaschen füllen.
- Man kann die Tinktur auch noch mit destilliertem Wasser verdünnen und den Alkoholgehalt leicht runter reduzieren.
Wie verwendet man die Propolis Tinktur?
Die Propolis Tinktur kann vielseitig verwendet werden. Einerseits kann man sie tropfenweise innerlich einnehmen, äußerlich auftragen oder in Salben, Cremen etc. einarbeiten.
Es gibt keine Dosierungsempfehlung für Propolis Tropfen. Ich persönlich nehme sie zur Immunstärkung drei Mal täglich. Dazu gebe ich etwa 5 Tropfen auf ein kleines Stückchen Brot und kaue es sehr gut. So wird es bereits im Mund gut eingespeichelt und ein Teil wird schon über die Mundschleimhaut resorbiert.
Tipp von einer Imkerin: NICHT in Wasser oder Tee geben. Ihr kennt das bestimmt, dann flockt es gleich aus und dann klebt das meiste am Glasrand fest. Daher besser auf ein Stückchen Brot oder einen Keks geben und gut im Mund einspeicheln!
Bei Herpes tropfe ich etwas Propolis Tinktur auf ein Wattestäbchen und tupfe die Bläschen damit ab. Auch bei Pickel kann man dies so machen.
Propolis Tinktur ohne Alkohol herstellen
Ich habe ganz viele Anfragen von euch zu Propolis Tinktur ohne Alkohol bekommen. Ich habe hier auch einige Imker gefragt und die meisten haben gesagt, wenn möglich im Alkohol lösen, da man dort die meisten Stoffe rausholen kann. Eine Alternative wäre noch ein Oxymel, welches man aus Essig und Honig ansetzt. Dazu verwendet man am besten ganz fein gemahlenes Propolis. Wenn jemand noch andere gute Möglichkeiten für den Hausgebrauch kennt, um eine Propolis Tinktur ohne Alkohol herzustellen, schreibt mir gerne! Ich füge eure Erfahrungen gerne zum Beitrag hinzu!
Welche Nebenwirkungen kann Propolis verursachen?
Propolis ist ein Naturprodukt und besteht aus vielen Inhaltsstoffen. Daher kann es auch Allergien auslösen. Hier ist auszutesten, ob man es verträgt. Personen mit atopischer Veranlagung, das heißt, wenn man eine Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhäuten hat, sind häufiger gefährdet, dass die Propolis nicht vertragen.
Schwangere und stillende Frauen sollen Propolis nicht einnehmen. Auch für Kinder unter einem Jahr ist das Bienenprodukt nicht geeignet. Generell soll man eine Anwendung für Kleinkinder mit dem Kinderarzt besprechen. Gibt man Kindern Propolis-Tropfen, sollte man eine Alkoholfreie Variante verwenden, die man aber selber schwer herstellen kann. Denn da muss der Alkohol verdampft werden oder man löst das Harz mit anderen Mitteln.
Propolis Rezepte am Blog
Am Blog habe ich schon einige Rezepte mit Propolis für euch, falls ihr das wunderbare Bienenprodukt gerne öfter verwenden möchtet:
- Propolis Lippenpflege
- Kartoffelbalsam für rissige Haut
- Lippenherpes-Gel mit Braunelle und Propolis
Ein wunderbares Naturprodukt
Für mich ist Propolis ein wunderbares Naturprodukt, das ich oft verwende und über die Jahre sehr zu schätzen gelernt habe! Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ihr schon damit gemacht hat – schreibt mir doch in den Kommentaren! Und da der heutige Beitrag schon so lange geworden ist, bekommt ihr das Rezept für meinen pflegenden Lippenbalsam mit Propolis im Laufe der nächsten Woche 🙂
Wenn ihr mehr über das Wunder der Bienen nachlesen möchtet, dann schaut euch doch mal das Buch Sanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs* an!
Bleibt gesund und alles Liebe für euch, Eure
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